Zur Erfassung und Beurteilung der Situation um den Faverges-See haben Naturgefahrenexperten im Auftrag der Einwohnergemeinde Lenk ein Überwachungssystem eingerichtet. Beim Gletschersee selbst sowie im Abflussbereich werden verschiedene Messwerte erhoben (u.a. Pegel, Wassertemperatur, Abfluss). Diese ermöglichen es, die Wahrscheinlichkeit eines Abflusses abzuschätzen. Die Behörden haben dadurch die Möglichkeit, Alarm auszulösen, indem sie die Anwohner informieren, allfällige Evakuationen einleiten und an neuralgischen Punkten Posten einrichten. Die Vorlaufzeit beträgt wenige Stunden.
Das Überwachungssystem basiert auf einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Parameter. Es muss jährlich neu kalibriert werden, da sich die Morphologie des Gletschers immer wieder verändert. In isolierter Betrachtung sind die Daten nur bedingt aussagekräftig; sie müssen jeweils unter Berücksichtigung weiterer Faktoren (z.B. Wassertrübung, Witterung, Lufttemperatur) interpretiert werden. Für die laufende Beurteilung der Situation und für das allfällige Auslösen eines Alarms ist ein Kernteam der Gemeindeverwaltung zuständig.
